das kaufhaus ist gestorben, lang lebe die mode. zwischen dreckigen stufen und nassen ecken ruhe ich mich
aus und lasse meinen blick schweifen. während ich staune und den dreck von meiner jeans schlage, reicht
mir jemand ein bier. “danke man, brauch ich gerade”; anstoßen und in die augen schauen, blick wieder nach
vorne und das herz geht wieder ein stück weiter auf.
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You know, standing at the bar, getting a new drink, thanking the girl behind the bar and paying; sometimes that’s
the beginning of everything. Turning around, the cold drink in my right hand, taking in what I can only describe
as beautiful, seeing not much more than a room filled with people I love – I don’t want more and certainly not less.
This is what I’m here for and this is exactly what I think about monday to friday.
I think of you. I think about all of you so much. I don’t know you and I probably never will, but this is not what
this whole thing is about. It’s about saying hi, exchanging a few meaningless words that mean the world to us in
this very moment – I love you, you’re my bro, thank for sharing this moment with me. We’re friends, even if it’s just
for 12 hours, nobody cares.
es hat ein wenig was von einem blind-date wenn man am bahnhof steht, mit jemanden quatscht den man noch nie
gesehen hat und dinge sagt wie “ich bin der mit dem rucksack. braun.” “wo ich stehe? uh, vor’m cafe. drehe mich im
kreis wie ein blöder. siehste mich?” ich hätte mir eine rose mitnehmen sollen – zum abrunden der ganzen situation.
fast forward: gleis gewechselt, verspätung überstanden, gesprächsthemen gefunden. start, stop, start, stop, unsere
haltestelle. schokoladenseite gecheckt, foto und schon sitzen wir im taxi zu den jungs. zwischen umarmungen die
uns ‘ne menge bedeuten, wird das erste bier aufgemacht und mit einem “heute wird sooo sick” verabschiedet.
“ey jungs, ihr habt die wahl. jungs, hört mal zu. jungs. also. entweder richtig, richtig beschissener sex mit einer
ganz merkwürdigen oooder.. jungs, hört zu. oder sex mit ‘ner transe. also war vorher ein mann, aber jetzt..
also alles operiert. sieht bombe aus, alle drehen sich nach der um. und mit der so der beste sex überhaupt. also?
ich könnte mich jetzt nicht so einfach entscheiden.”
hach
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die masse vor dem vibrierenden pult teilt sich; sehe die lok nicht, höre sie mit 200hz auf mich zu kommen.
die luft wird gepresst und während ich hier so im scheinwerferlicht der musik stehe und mit meinem leeren
feuerzeug sos-zeichen morse, noch nicht verstehen kann wieso ich nicht flüchte, ziehen meine aktionen wie
dünne fäden einer spinne ekelhaft gefühle über die haut.
mit der kreditkarte wird das müsli ordentich geteilt, für jeden ist etwas da. nicht naschen, vor allem nicht
die große rosinen. viel obst, wenig früchte, mit und ohne laktation. hand hoch wer will, der rest soll
doch bitte schweigen. das es an hochzeiten erinnert vermag kein zufall sein. denn: höher lässt sich unsere
zeit nicht finden – the sky is the limit und wir schießen über das ziel hinaus.
bekomme ich deine icq-nummer?
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“berlin aus der luft”, der buchtitel steht fest. mindestens 200 seiten, inhaltlich nur ein wort: “schön.” vom autor
der besteller “england im vorbeigehen” und “portugal im sitzen” kommt ein drama nach dem nächsten.
wir sitzen im auto, 344km to go und keiner kann sich vorstellen die nacht unbeschadet zu überstehen.
die ansage ist vorhanden, der timetable auch. in weniger als zwölf stunden wird uns die nebelmaschine die luft nehmen,
die baseline ungläubig schauen lassen und der methigel wird sich wie ein weinendes kind im kaufhaus von
seiner mutter gezogen, durch unsere geschichte ziehen – mehr wie ein roter faden, trotzdem weinend.
das sprudelwasser tropft von der decke, die rezeption besorgt das laminiergerät und die deutsche bahn ist verzweifelt.
done.
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“wieso ficken wir eigentlich nie?” – es fühlt sich an, als würde mir der boden unter den füßen weggezogen
werden. “habe ich gerade anscheinend echt gesagt” denke ich mir, starre mein gegenüber nieder und
warte auf eine reaktion die mir eigentlich egal ist, da meine gedanken eh schon in der untersten schublade
sind. ich lasse körper sowie auch geist am rad drehen, hoffe das ich nicht den zonk erwische und schreie
die antwort richtung vorne. “ja!”. die frage wurde nie gestellt, beantworten werde ich sie diese nacht
dennoch ein paar mal mehr als mir lieb ist.
extraleben, eine schildkröte die mir die prinzessin klaut und endgegner im dunkelsten raum des schlosses.
mario aint got shit on me.
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während noch eine hand voll momente wie staub auf einer alten videokassette durch
meine erinnerungen flackern, picke ich mir das restliche konfetti aus der hose.
drei erste küsse des jahres, rotwein im schuh und ein herz mit einem “d” in der mitte.
das ging mir jetzt irgendwie alles zu schnell. rewind, pause, achso, genau, so wars. play.
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ich wollte nicht so lange bleiben, ich wollte mal früher ins bett gehen, ich wollte auch nicht schon wieder mitmachen,
ich wollte verdammt nochmal nicht das bier annehmen, nein, FUCK, ich wollte nicht die treppe runter stolpern, nein
man, ich wollte auch nicht den besen ins gesicht bekommen.
warum wehre ich mich eigentlich noch? bin ich jetzt komplett ohne kraft – nur noch ein willen, der aber auch nix mehr
wert ist? wahrscheinlich. als ich vierundzwanzig stunden später unter dem warmen strahl der dusche hockte, die hände
im gesicht, fing ich an zu lachen. alles halb so wild, kindergarten. ein riesiger spielplatz mit einem haufen deppen in
den ich mich verliebt habe. alles ok. nächstes mal bleibste aber mal nicht so lange, nächstes mal gehste mal früher ins
bett, was? nächste wollte machst du einfach mal nicht mit, nimmst das bier nicht an und die treppe stolperst du auch
nicht hinunter. und nein, den besen bekommst du dann auch nicht ab.
ok?
fuck you.
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Ich werde nicht mehr weinen. Warum auch? Die frische Luft, die kalte Luft. Auf meinen Lungenflügeln sie wirkt, in
meinen Atemwegen sie zeigt. Die Kälte? Klar, normalerweise sitze ich hier und heule rum: “zu kalt, ich will ein Shirt
anziehen. Mehr nicht.” Die Wärme soll auf meiner Haut wirken und die Strahlen auf meinem Körper schlagen.
Bullshit.
Atme ein, bro. Atme und werde dir bewusst das das die Jahreszeit ist, die wir haben. Du kannst es nicht
ändern; don’t change a running system. Es konnte ohne dich und, verdammt nochmal, es kann auch ohne dich.
Zieh dir eine Jacke ein, passe dich an, und lass alles auf dich werken. Du MUSST nicht lachen, du MUSST nicht
lächeln. Aber wenn du auch nur einmal realisierst, das du eh nur an den Fäden hängst, naja, dann wirst du
dich auch eindlich mal fallen lassen können.
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“komm”. ein verficktes wort und mein abend nimmt eine wendung, die mit nun wirklich nichs zu tun hat, woran ich an nur
ansatzweise hätte denken können.
da stehe ich also, kleiner raum. viel zu klein. um mich herum leute die ich noch nie gesehen habe, viel zu viel. für diesen raum,
nicht für mich. vier striche, streng und lang gezogen. jemand hebt die hand, erklärt sich als “der der das eis bricht” und macht
aus vier direkt acht. das ist keine bruchrechnung, hier wird multipliziert. ich winke ab und danke höflich; “besten dank, nicht
nicht mein level”. während ich darüber nachdenke warum ich hier stehe, versuch ich meine balance auf den kisten zu halten
die in der dusche stehen – auf denen ich mich platziere. riskant, aber wenigstens kann ich von hier oben gut in die
ausschnitte schauen. brüste. anything goes. kopf runter, atmen, kopf hoch schnellen lassen. angestrengt ausatmen, zwei mal
blinzeln. ich beobachte den vorgang ungefähr sechs mal, danach wird es mir fad.
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ich sitze in der letzten reihe; schusslinie. ich könnte nicht mittiger sitzen und mich ausgelieferter fühlen, aber gehen
kann ich jetzt auch nicht mehr. 16.23 – klick, klack. typisch langsam läuft die uhr. dont look at me, dont look at me.
das in die unendlichkeit und unscharf fokussierte bild, was mein sichtfeld darstellt, richte ich nach vorne – kurz
klarkommen, der dozentin aufmerksamkeit schenken. mein finger kreist über das in meinen tisch geritzte
“frauen = nutten”, während ich langsam realisiere, worüber der heutige monolog gehalten wird.
dramenanalyise. ok.
mein persönliches drama: “dein bruder hat den besseren arsch, dafür hast du die brüste” – ich denke es mir,
sagen würde ich es dir nicht. unnötige spannungen vermeiden. vielleicht sollte der kurs das mal analysieren,
schauen zu welchem entschluss man kommt und dann das ganze abhaken.
“7/10 – schöner ansatz, umsetzung problematisch.” das würde unter meiner analyse stehen. no shit.
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“oh scheiße, der wasserkocher. das macht die haftpflicht!” der wasserkocher ist tatsächlich kaputt, die metapher
steht. mein geist, der wasserkocher, ist im arsch; die haftpflicht ist der sonntag, der sich dem problem annehmen
wird. kein wasser, kein gedanke, nur luft, die platz für momente liefert, die sich für ein paar stunden in meinem
kopf einnisten. wirre whatsapp-nachrichten, ungegessene brote und kalter schinken: dinge die wahrheitsgemäß
für sich stehen, aber eigentlich als alles andere gedeutet werden können. der faden verliert sich, selbst
achtundvierzig (48) stunden nach der detonation. t minus ist längst im plus. geteilt wurde es schon.
schüleranteile – teilkompetenzen für die naturwissenschaftliche kompetenz nach schulart – m = 431, IG,
MBG, vertikale spreizungen im banalen schulsystem.
krasser themenwechsel – haben ja auch dienstag.
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es war nicht ich der hier redete. vielleicht zum teil, aber die substanzen in mir, dieser verdammte alkhol, übernahm
das verbale steurer und war auf direkten kollisionskurs. 3. 2. 1. brace for impact. “nicht schon wieder” dachte ich mir
und hörte mich im selben moment “du bist komich.” sagen. ich schien mich nicht so dumm angestellt zu haben, denn
mein gegenüber erwiderte meine worte mit diesem ungefähr eine sekunde zu langen, stechenden blick, der eine gewisse
art von neugier bewies. der schweiss auf meiner stirn zog zick-zack bahnen über meine vor nervosität gerunzelte stirn,
stoppte für eine sekunde, als würde er sich einen neuen weg suchen und schoss an meiner schläfe vorbei.
“sag schon was – KOMM SCHON!” wollte ich sie anschreien, hielt mich aber zurück, da ich noch heiser von der letzte
nacht war und man frauen nicht anschreit, die mit einer solchen seriösität ein ninja-turtle-tattoo über ihrer brust tragen.
donatello. auch noch der beste. ich hasste, dass alles was ich erkannte, für sie sprach; als stilles gegenüber machte sie
mich nervös, als gesprächspartner dominierte sie mich und als das was sie im ersten augenblick war, wollte ich sie
nicht sehen. ein konstrukt ihres vergangenen selbst, zusammengewürfelt aus fundstücken vergangener zeiten,
einem blick der die frage, ob sie das alles ernst meinen würde, überflüssig macht und einer präsenz, die mich eben
zu dem führt was ich gerade mache.. worte für das finden, was normalerweise ausgestellt werden müsste.
ich komme mit der ruhe nicht klar.